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Deutsch-Französische Fundstücke

St. Germain en Laye (Yvelines)

18. März 2013, 10:12am

Veröffentlicht von Renate

Wenn wir die selbe Schnellbahn, den RER, nehmen, der uns bis zum Vésinet geführt hat, kommen wir an der Endstation, dem Bahnhof St. Germain en Laye, an. Wenn wir aus den Tiefen des RER wieder ans Tageslicht kommen, befinden wir und zwischen der Kirche und dem Schloss von St. Germain en Laye mit seiner großen Terrasse, die das Seine-Tal überragt.

Im Jahre 1122 erließ Ludwig VI, der Dicke, die Burg, Grand Châtelet, auf der bewälderten Bergplatte „Laye“, über der Seine-Windung errichten. Franz I. und die ihm nachfolgenden Könige hielten sich hier sehr oft auf. Danach wurde Saint Germain en Laye Sitz des Königreiches mit regelmäßigem Standort der französischen Könige. Jedoch nachdem Ludwig XIV. sich in Versailles niederließ, verlor das Schloss an Bedeutung.

Seit 1867 wurde aus diesem Schloss ein Museum für keltische und galloromanische Antiquitäten. Seine archäologischen Sammlungen stellen das Leben der Menschen in Frankreich ab Ursprung bis zum Mittelalter dar. Es ist heute eines der berühmtesten Museen für prähistorische Kunst der Welt und verfügt über die reichhaltigsten archäologischen Sammlungen Europas.

Die große Terrasse wurde von André Le Nôtre auf Wunsch von Ludwig XIV. zwischen 1669 und 1674 angelegt. Sie ist von Linden umgeben und bietet schöne Spaziergänge. Die wunderschöne Aussicht auf den Pariser Westen lässt von weitem den Eiffelturm und die Hochhäuser der Défense erkennen sowie den Mont Valérien.

 

 

 

Die Schloss-Kapelle wurde 1238 auf Wunsch von Ludwig IX errichtet.

Hier hatte Balduin II., Kaiser von Konstantinopel, 1238 dem Heiligen Ludwig gegen Geld die Christus-Reliquien, insbesondere die Dornenkrone, überlassen für die später, nach einigen Jahren in Paris die Sainte Chapelle errichtet wurde.

Heinrich II. ließ an der äußersten Stelle der heutigen Terrasse das « neue Schloss » erbauen, das Heinrich IV zu ende führte. Hier wurde Ludwig XIV. 1638 geboren.

Von diesem Schloss ist nur der Pavillon Henri IV übriggeblieben, aus dem inzwischen ein Hotel mit Restaurant geworden ist und einen herrlichen Ausblick auf den Pariser Westen bietet.

 

Genau gegenüber des Schlosses befindet sich wie oben erwähnt die Pfarrkirche Saint-Germain. Sie wurde auf Antrag von Ludwig XIV im Jahre 1683 erbaut aber erst 1827 eingeweiht.

 

Rechts davon befindet sich auf der früheren Stelle des Herrschaftshauses der Familie La Rochefoucauld das Rathaus, in dem sich seit 1842 das Rathaus befindet.

 

Hinter der Kirche befindet sich das Haus aus dem XVII Jahrhundert, in dem Claude Debussy, einer der größten Komponisten Frankreichs, in der Rue au Pain, Nr. 38, geboren wurde. Im ersten Stock kann man das ihm gewidmete Museum besichtigen, in dem persönliche Gegenstände und Dokumente über sein Leben ausgestellt sind.

 

Es kann weiter gehen durch die Rue de la Salle, Rue du Vieil Abreuvoir, Rue des Coches, wo sich frühere Herrschaftshäuser von Adeligen befinden.

 

Zwischen den Nummern 40 und 42 der Rue de Paris gibt es eine kleine Gasse die zum Cour Larcher führt. Die alten Häuser wurden über den Kellergewölben errichtet – den Überresten des von Regnault, ehemaliger Bogenschütze des Königs Philipp II. August, gegründeten Gotteshaus.

 

Gegenüber der Gasse geht es weiter in die Allée des Récollets, die zur Rue Voltaire führt, an der Nr. 2 befand sich das Herrenhaus von Fieubet, ständiger Berater des Königs Ludwig XIV. und Kanzler der Königin.

Weiter, am Place Mareil vorbei und links davon zur Rue de Mareil kommt man zur 2bis Rue Maurice Denis, wo sich das Priorat befindet. Heute ist es ein Museum des Départemens gleichen Namens. Es werden dort Malereien von Maurice Denis ausgestellt sowie Werke von Gauguin, Bernard, Sérusier, Bonnard, Vuillard, Ranson und andere.

 

Zurück zur Rue Voltaire, geht es weiter Rue Saint-Pierre, Rue du Gast und Rue de Pologne zum Place à Arcades. Diese Häuser stammen aus dem XIX Jahrhundert (1820 die Arkaden). Gegenüber befanden sich die Getreide- und Mehlspeicher aus dem Jahre 1770. Seit 1911 hat sich dort das Postamt eingerichtet. Der jetzige „Marché Neuf“ besteht dort seit 1776, wo früher ein Friedhof war. Der Markt ist noch heute ein zentraler und belebter Treffpunkt der Stadt.

 

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