Die Terrassen von Saint-Germain-en-Laye (Yvelines)
Im Jahre 1669, nach Beendigung der Gartenparterres, beauftragte Ludwig XIV. den Gartenarchitekt Le Nôtre damit, die neuen Gartenanlagen nach Nord-Süd entlang des Kamms mit Blick auf die Seine auszurichten. Mit einer Länge von 2450 und einer Breite von 30 Metern bietet die Festung entlang des Waldes ein Höhenunterschied von 13 Metern.
Durch das Variieren des Gefälles und um einen Ausblickspunkt zu schaffen – den Halbmond – ließ Le Nôtre jedoch eine all zu entfernte Perspektive weg. Da die Oberfläche der Terrasse im siebzehnten Jahrhundert einfach mit Sand ohne Rasen, Gänge und Geländer versehen war, wurden die optischen Effekte vermehrt.
1730 wurde eine Mauer gebaut und Rasenflächen angelegt, die den Wald vom Zaun und den Baumreihen trennten.
Im 19. Jahrhundert wurde dann die Terrasse nach Inbetriebsetzung der Eisenbahn und bis in die 1930er Jahre hinein, ein moderner Ort, wo sich viele Spaziergänger einfanden.
Der Architekt Eugène Millet errichtete eine schmiedeeiserne Balustrade entlang der Stützmauer und renovierte zwei breite Rasenblumenbeete auf beiden Seiten der zentralen Allee.
Der im Jahre 704 angebaute und berühmte Weinberg in Le Pecq - Hochburg der Abtei von Wandregisel - gehörte zu den Köstlichkeiten der Region. Im Jahr 1935 fand dort die letzte Weinlese und das letzte Weinfest am Fuße der Terrasse Le Nôtre statt.
Im Jahr 2000 nahmen jedoch die Gemeinden Saint-Germain-en-Laye und Le Pecq-sur-Seine diese Tradition mit Unterstützung der landwirtschaftlichen und Gartenbauschule wieder auf.
1900 Weinreben Pinot Noir wurden auf 2000 m² gepflanzt, und jedes Jahr im September veranstaltet man hier die Weinlese.