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Deutsch-Französische Fundstücke

Le Vésinet (Yvelines)

8. März 2013, 11:55am

Veröffentlicht von Renate

Heute möchte ich Ihnen ein wenig die Vororte von Paris zeigen und mit „Le Vésinet“ im Departement des Yvelines beginnen. Das ist in der Nähe von St. Germain en Laye. Sie können Le Vésinet von Paris aus in etwa 30 Minuten mit der Schnellbahn RER erreichen.

 

 

Im Jahr 704 schenkte der König Childebert III die Ländereien Le Vésinet unter der Bezeichnung Visinolum (Weiler) den Mönchen der Abtei Saint-Wandrille.

1595 kaufte Heinrich IV diese Wälder auf, um sein Schloss in Saint-Germain-en-Laye zu verschönern und um sich besser seinem Jagdvergnügen hinzugeben.

1837 führte die erste Eisenbahnlinie für französische Reisende durch diesen Wald bis zu den Orten „Le Pecq und Saint-Germain-en-Laye“ die später die Endstation wurde.

Während des zweiten Kaiserreichs macht der Herzog von Morny – Halbbruder von Napoléon III – aus finanziellen Gründen des Bankiers Place mit ihm ein Tauschgeschäft von Ländereien, um das Jagdgebiet Le Vésinet, Saint-Germain und Marly miteinander zu verbinden. Dieses Geschäft wurde von dem Geschäftsmann Alphonse Pallu durchgeführt. Somit wird er der Gründer von Le Vésinet und später, im Jahre 1875 der erste Bürgermeister.

1856 beauftragt er den berühmten Landschaftsarchitekt, Graf von Choulot, einen Plan für die Aufteilung von Grundstücken der Stadt zu entwerfen, die gleichzeitig wie ein Park gestaltet ist. Es sollte vor allen Dingen der vornehme Charakter der Grundstücke erhalten bleiben. Viele Pariser kauften dort Grundstücke für den Bau ihres zweiten Wohnsitzes. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten haben in Le Vésinet gewohnt wie u.a. :

Guillaume Apollinaire, Dichter

Joséphine Baker, Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin

Jean-Louis Barrault, Schauspieler und Regisseur

Jean Marais, Schauspieler

Louis Mariano, Operettensänger

General Charles de Gaulle hatte im Mai 1940 sein Hauptquartier Bd. Carnot eingerichtet.

 

 

Das Rathaus, Boulevard Carnot, wurde vom Architekten Gilbert im Stil Ludwig XIII gebaut und am 27-07-1879 eingeweiht.

 

 

Am Rond Point Royal steht der vom Dr. Raffegeau im Jahre 1928 geschenkte Hirsch, der an die königlichen Jagden erinnert.

 

 

Es wurden hier fünf künstliche Seen angelegt die mit kleinen Flüssen verbunden sind. Um den Großen See befand sich zwischen 1866 und 1891 eine Pferderennbahn.

 

Der Palais Rose wurde 1899 für den Reeder Arthur Schweitzer gebaut. Die Form des Gebäudes ist ähnlich des Grand Trianons in Versailles, jedoch war es der Dichter Robert de Montesquiou, der ihm den Namen nach Erwerb gegeben hat.

 

Seine Empfänge, die er dort veranstaltete, hat alles was an Künstlern in Paris Rang und Namen hatte, angezogen – von Anna de Noailles bis zu Jean Cocteau. Nach dem Tod von Montesquiou, im Jahre 1921, wurde der Park in Parzellen aufgeteilt und die inneren Anordnungen mehrfach geändert. Der Palais Rose hat jedoch seine äußere Ansicht erhalten und steht unter Denkmalschutz, er ist seit 1986 im Zusatzverzeichnis (inventaire supplémentaire) der Monuments historiques. eingetragen.

 

In der Hauptallee des Friedhofs befindet sich rechts das Grab von A. Pallu. Etwas weiter steht die Statue „der grosse Schaggen“ - ein Kunstwerk vom Bildhauer Auguste Rodin.

 

In der Avenue Georges Clemenceau „zur schönen Eiche“ wohnte die berühmte Varietee-Künstlerin Josephine Baker von 1930 bis 1947.

 

Diese Kirche, Saint Marguerite, wurde im neugotischen Stil zwischen 1862 bis 1865 von Louis Auguste Boileau errichtet. Sie ist eines der ersten öffentlichen Gebäude, das aus Beton gebaut wurde. Die Kirche steht ebenfalls unter Denkmalschutz und wurde 1978 auch in das Zusatzverzeichnis (inventaire supplémentaire) der Monuments historiques. eingetragen.

Sie erhielt ihren Namen zur Erinnerung an die Tochter von Alphonse Pallu, die mit zehn Jahren gestorben ist.

 

 

Diese zweite Kirche, Saint Pauline, in Le Vésinet wurde Dank der Großzügigkeit einer Bewohnerin, Madame Chardon, und anderen Mitbewohnern erbaut. Sie erhielt den Namen Sainte-Pauline in Erinnerung an ihre einzige, 1886 verstorbene Tochter. Die Kirche Sainte-Pauline wurde am 15. Januar 1919 eine Pfarrgemeinde.

Die Ausstattung der beiden Kapellen (1901-1903) wie des Chorumgangs und die Ausführung der Kirchenfenster sind Werke vom Maler Maurice Denis, der der Künstlergruppe Nabi angehörte.

 

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