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Deutsch-Französische Fundstücke

Sarrance (Béarn)

6. Juli 2020, 12:03pm

Veröffentlicht von Renate

Die hübsche französische Gemeinde Sarrance befindet sich im Aspetal - das überwältigende Landschaftsbilder mit bemerkenswerten Dörfern bietet. Das Tal zieht sich um ungefähr 40 Kilometer bis zur spanischen Grenze hin. Sarrence liegt an einer Flusswindung des Gave d'Aspe, 15 Kilometer südlich entfernt von Oloron-Sainte-Marie. Das Zentrum der Gemeinde befindet sich am linken Ufer des Gave d'Aspe, der mit dem Gave d'Ossau flussabwärts den Gave d'Oloron bildet.

 

 

 

In der engen Strasse du Haut stehen typische Häuser des Béarn aus den XVII. und XVIII. Jahrhunderten, dessen Wände mit großen Kieselsteinen aus den Gaves gebaut wurden. Diese Kieselsteine stammen aus starken, verschiedenförmigen Felsgesteinen, die von Gewässern geformt und befördert wurden und die die Beschaffenheit der Becken des Aspetals wieder geben.

 

 

 

 

 

Seit dem 12. Jahrhundert wurden hier Pilger aufgenommen, König Ludwig XI. war 1461 dort zu Besuch und und die Schwester von Franz I., Margarete von Navarra schrieb hier einen großen Teil ihres Heptaméon - eine Sammlung von 72 kurzen Erzählungen.

 

Sarrance liegt an einem der historischen Wege der Jakobspilger und wurde vor allem bekannt durch eine Legende aus dem 8. Jahrhundert. Diese Legende erzählt von einem Stier, der jeden Tag die Herde verließ und sich in eine bestimmte Richtung begab. Eines Tages ist sein Hirte ihm nachgegangen und sah ihn auf einem Felsen vor einer Marienstatue in einer Bucht im Flussbett kniend. Die Prämonstratenser (weißer und Kanonischer Orden von Prémonktré) bauten daraufhin die Kapelle "Notre-Dame-de-la-Pierre oder la Vierge noire (Schwarze Jungfrau).

 

Das Dorf Sarrance entstand neben dem Kloster und der Kirche Notre-Dame-de-l'Assomption aus dem 17. Jahrhundert. Diese wunderschöne Kirche hat einen eigenartigen achteckigen Glockenturm, der mit einer Kuppel versehen ist. Das Innere der Kirche ist reichhaltig ausgestattet u.a. mit geschnitzten Holzplatten, die die Legende erzählen.

 

 

 

Sie wurde während der Französischen Revolution zerstört und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder restauriert.

 

 

 

 

 

Auf dem Platz stehen ebenfalls die Wohngebäude der Mönche. Am Eingangstor steht eine Einladung, die sich an Freunde, Pilger, Besucher, und Gemeindemitglieder richtet. Alle können jeden Tag im Kloster von Sarrance empfangen werden, man braucht nur zu klingeln und zu warten bis einer der Mönche kommt und sie öffnet.

 

 

 

Es werden ebenfalls Leute aufgenommen, die auf der Suche eigener spiritueller und existenzieller Erforschung sind, Pilger die übernachten möchten, Leute, die einen spirituellen Rückzugsort suchen und natürlich Pilger die sich zur Notre-Dame de Sarrance begeben. Lustige Schwalbenkolonien sind ebenfalls willkommen, sie dürfen ihre Nester unter den Balken im Hof bauen.

 

 

 

 

Hinter dem Kloster liegen der hübsch angelegte Friedhof und der Klostergarten.

 

 

 

Auf der anderen Seite der Nationalstraße 134 steht die kleine, ursprüngliche Kapelle.Treppen führen hinab zum Gave bis zur Quelle des Stiers.

 

 

Wie in vielen Dörfern, befindet sich auch in Sarrance ein Waschhaus. Hier wusch man seine Wäsche mit Holzasche. Die Seife wurde mit Sodakristallen, Rindertalg und Wasser hergestellt. Man gab Wäscheblau in das Spülwasser, um die Wäsche zu bleichen und Seifenkraut machte sie geschmeidiger. Diese Waschhäuser dienten auch dazu, Neuigkeiten auszutauschen ohne natürlich das Altweibergeschwäz zu vergessen...

 

 

 

 

Es gibt auch ein Museum in Sarrance, das Dokumente über die Geschichte der Wallfahrten zeigt sowie die damalige typische Kleidung und andere Kulturgegenstände.

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