Labastide Villefranche (Béarn)
Labastide Villefranche wurde im Jahre 1292 von Maguerite, Vicomtesse von Bearn, gegründet. Diese französische Gemeinde liegt im Departement Pyrénées-Atlantiques etwa 60 Km von Biarritz und 50 Km von Oloron Saint-Marie entfernt. Gegenwärtig zählt das Dorf etwa 350 Einwohner während es zu Zeiten des wöchentlichen Marktes mehr als 1000 waren ! Dieser Wochenmarkt wurde 1392 eingeführt und es konnten Vieh und Getreide ausgehandelt werden. Labastide Villefranche ist auch bekannt für die naheliegenden Seen, bei denen es sich um Reste eines großen Gletschers handelt.
Diese Gemeinde war eine der ersten, die sich zum Protestantismus bekannte. Sie hatte sogar einen Tempel am Turm gebaut, der aber 1682 wieder zerstört wurde. Nach dem Edikt von Nantes gab es nur noch sehr wenige Katholiken in Labastide - diese Situation hatte sich aber vor der Französischen Revolution völlig geändert. Die Gemeinde hatte sogar dann den Ruf, eine der religiösten des Bistums von Bayonne zu sein.
Von Weitem kann man bereits den viereckigen Turm sehen, der von der Festung aus dem Jahr 1338 übriggeblieben ist. 1378 hatte der Fürst Gaston Fébus den Wachturm zu einen Bergfried mit einer befestigten Burg umbauen lassen. Diese Festung wurde dann im Jahr 1523 von den spanischen Truppen Karls V. zerstört. Der Bergfried diente der Überwachung und konnte durch optische Zeichen dem Ort Orthez Nachrichten über Relais zusenden.
Das gegenwärtige Rathaus wurde an Ort und Stelle des ehemaligen Gerichtshofes errichtet, wo man über wichtige und zahlreiche Prozesse urteilte. Das Gebäude wurde im Stadtbrand von 1763 vernichtet.
Die Kirche Saint Sauveur findet ihren Ursprung im Mittelalter. Zwischen den Jahren 1851 und 1902 wurden zahlreiche Erneuerungsarbeiten durchgeführt.
Am Dorfende befindet sich das Schloss Bijou in einem 12 Hektar großen Park. Dieses ehemalige Herrenhaus aus dem Jahr 1763 wurde von Charlotte Combes-Saint Marcary aufgekauft. Sie stammte aus einer Gerberfamilie aus dem Béarn, die nach Chile ausgewandert war. Für eine völlige Umwandlung des Anwesens von 1913 bis 1924 gab sie ein Vermögen aus. Der Park wurde von dem berühmten Landschaftsarchitekten Jules Vacherot entworfen. Man kann dort einen Schlossgarten bewundern, wo sich italienische und griechische Kunst vermischt, ebenfalls gibt es dort Springbrunnen, Becken, Statuen, ein romanisches Kloster aus dem 12. Jahrhundert sowie eine neugotische Kapelle... Dieses prestigevolle Schloss wurde von 30 Angestellten unterhalten.
Nach dem Tod von Charlotte Combes-Saint Macary in den siebziger Jahren folgten mehrere Besitzer, und nach einem Brand, der großen Schaden angerichtet hatte, blieb das Schloss in einem verwahrlosten Zustand. Seit 2009 ist Bruno Vidalinc Eigentümer des Schlosses. Es gibt auch eine Vereinigung, die sich "die Freunde des Schlosses Bijou" nennt. Für weitere Einzelheiten des Anwesens kann diese Webseite eingesehen werden : http://www.souterrain-lyon.com/le-chateau-bijou/