Monein (Béarn)
Die kleine Stadt Monein befindet sich inmitten des Weinanbaugebietes Jurançon, im Süd-Westen von Frankreich, im Département Pyrénées Atlantiques der Region Nouvelle-Aquitaine, ungefähr 17 Kilometer entfernt von der Hauptstadt des Béarn, Pau. Die Einwohner dieser Gemeinde werden Moneinchons genannt.
Das goldene Zeitalter von Monein geht auf das Mittelalter zurück. Die adeligen Familien hatten sich ab XIII. Jahrhundert in der Stadt niedergelassen, und dadurch war Monein eine der bedeutendsten und florierendsten Stadt der Grafschaft mit einer eigenständigen Verwaltung.
Diese Gemeinde konnte sich einer gut florierenden Landwirtschaft erfreuen und folgte uneingenommen dem Katholizismus. Im Jahr 1464 begann der Bau der eindrucksvollen Kirche Saint-Girons und und wurde 1520 beendet. Während der religiösen Unruhen und ab der zweiten Hälfte des 16. bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts war das katholische Gebetshaus zum Großen Tempel geworden.
Diese größte und schönste gotische Kirche des Béarn steht seit 1913 unter Denkmalschutz. Der Bau wurde hauptsächlich durch die von der Gemeinde auferlegten Steuern sowie durch Spenden und Nachlässe des Klerus finanziert. Sie hat auch Jahrhunderte lang ohne größere Umbauten überlebt.
Die Kirche besteht aus einem Kirchen- und einem einzigen linken Längsschiff sowie zwei Kapellen. Diese Asymmetrie war notwendig wegen eines unterirdischen Flusses, der zwischen der Kirche und den Häusern floss und einen stabilen Boden für einen symmetrischen Bau unmöglich machte.
Alle Wände dieser Kirche sind mit Farbe bedeckt. Im unteren Teil wurden Lilien anhand von Schablonen angebracht und im oberen Teil kann man die Arbeit der Maler des 16. Jahrhunderts bewundern, die diese getäuschte Backsteinwand durch Freihandzeichnungen hergestellt haben.
Die Orgel wurde 1683 vom Orgelbauer Robert Delaunay in Toulouse in Auftrag gegeben. Nach mehreren Restaurierungen wurde sie im Jahr 2013 wieder vollständig erneuert.
Sein bewundernswerter Dachstuhl aus Eiche wurde von den Cagots oder Crestiaa gebaut. Das waren Männer, die trotz ihres außergewöhnlichen Fachwissens völlig abseits der Gesellschaft lebten.
Im runden südöstlich gelegenen Turm befindet sich die Wendeltreppe, die 71 Stufen zählt und zum Dachstuhl führt, der ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert stammt. Die Restaurierung des Kirchenschiffes wurde von 1975 bis 1995 von den "Compagnons du Jour de France" durchgeführt.
Hier sind wir auf dem Marcadieu Platz (dem kleinen Markt), der heute den Namen Platz Henri Lacabanne trägt. Dies ist ein Treffpunkt mit dem Rathaus in seinem Zentrum. Die Pilastern und Bögen des Rathauses bestehen aus Quadersteinen und im Erdgeschoß kann man jeden Montagmorgen auf dem Markt einkaufen gehen.