Bidart (Baskenland)
Bidart liegt etwa 25 Kilometer von der französisch-spanischen Grenze entfernt - zwischen Biarritz und Saint-Jean-de-Luz - in der Region Nouvelle-Aquitaine. Es ist ein altes Fischerdorf, das auf den Klippen entlang der Küste angesiedelt wurde. Zwischen dem Jahr 1000 und 1500 lebte das Dorf hauptsächlich vom Walfang und vom Schiffbau. Der Walfang fand zwischen den beiden Tagundnachtgleichen im Herbst und Frühling statt. Er wurde hauptsächlich zur Gewinnung von Beleuchtungsöl verwendet. Diese Küstenjagd endete im 15. Jahrhundert, weil die Menge der Wale in der Nähe dieser Ufer immer geringer wurde. Heute ist der Fischereihafen verschwunden und Bidart hat sich zu einem beliebten Badeort und zum Surfen entwickelt.
Das Dorfzentrum zeichnet sich durch seinen Platz im Labourdin-Stil aus, der die baskische Trilogie : Rathaus, Kirche und Frontón miteinander verbindet.
Das Rathaus am Place Sauveur Atchoarena wurde 1937 vom Architekten Henri Rateau im neoregionalistischen Stil gebaut, wobei die dekorativen und strukturellen Merkmale der labourdinischen Architektur angewendet wurden.
Vor dem Rathaus das kleine Frontón, auf dem man mit bloßen Händen spielt. Ein zweites Frontón aus dem Jahr 1958 befindet sich weiter unten und ermöglicht das Spiel der großen Chistera.
Die Kirche Notre-Dame-de-l'Assomption mit ihrem mittelalterlichen Glockenturm stammt aus dem 16. Jahrhundert. Sie ist der Heiligen Jungfrau gewidmet. Um ihn herum ein kleiner Friedhof mit einigen scheibenförmigen Stelen - Ornamente der alten baskische Gräber.
Das Kirchentor, das man früher als "Kapitelsaal" bezeichnete, wurde für Gemeindeversammlungen und sogar für Schulunterricht geöffnet. Aufgrund der steigenden Anzahl der Gläubigen kamen die Holzgalerien Ende des 17. Jahrhunderts hinzu, die den Männern vorbehalten waren.
Nicht weit vom Zentrum entfernt befindet sich das 1934 restaurierte Waschhaus, das jedoch sein ursprüngliches Aussehen bewahrt hat. Sein Wasser kommt aus der Quelle Plazako Ithurria oder der Quelle des Ortes. Heute ist das Wasser jedoch nicht mehr trinkbar. Wie alle Waschhäuser diente es auch als Treffpunkt für Austausch von Neuigkeiten aller Art. In dem französischen Spielfilm "die Witwe Couderc" gibt es eine schöne Szene in einem Waschhaus, in dem die Schauspielerin Simone Signoret stolz ein Hemd ihres jungen Geliebten wäscht, der von Alain Delon gespielt wurde.
Auf dem Weg zu den Stränden kommt man über den Felsen zu der Kapelle Sainte-Madeleine. Wie die anderen Kapellen diente sie als Orientierungspunkt für Seeleute. Die heutige Kapelle der heiligen Madeleine stammt aus dem Jahr 1820 und ersetzt die vorherige, die 1817 durch einen Orkan zerstört wurde. Sie war die Beschützerin von Seeleuten, Fischern, Reisenden und Pilgern. Von der weiter unten stehenden Orientierungstabelle aus hat man einen der schönsten Ausblicke auf die Küste.
Unterhalb der Kapelle wurde eine Gedenkstätte des Zweiten Weltkriegs und des Friedens errichtet.