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Deutsch-Französische Fundstücke

Pau (Béarn)

9. April 2020, 14:11pm

Veröffentlicht von Renate

Weiter geht es ins Stadtzentrum von Pau - zum Platz Clémenceau, der früher "Place Castellane" hieß. Anfangs lebten dort religiöse Einheiten. Danach gab es hier eine Gendarmeriekaserne, Märkte, Hotels und schließlich die "Galeries Modernes" im Jahr 1908, dann die Neuen Galerien und zuletzt die "Galeries Lafayette" und den Palast der Pyrenäen, der im Passagierstilschiff gebaut und im November 1930 eingeweiht wurde. Dieser Platz erfuhr 2006 eine völlige Erneuerung mit einer Fußgängerzone. Inmitten dieses Platzes steht ein Springbrunnen mit hübschen Wasserstrahlern.

 

 

 

 

Weiter geht es entlang der rue Joffre zum mit Arkaden umrandeten Platz "Reine Marguérite", wo früher der Markt stattfand, bevor er zum Place Clémenceau verlegt wurde. Danach vergrößerte man ihn zu Markthallen und er befindet sich gegenwärtig "Place de la République". Auf dem "Place Reine-Marguerite" wurden damals ebenfalls öffentliche Hinrichtungen ausgeübt.

 

 

Wenn man die Rue René Fourmets herunter geht, kommt man in die Altstadt und in das Stadtviertel Hédas. Hier gibt es zahlreiche alte Wohnstätten und Fachwerkhäuser. Hédas war ein ehemaliger kleiner Fluss, der den einzigen Brunnen und Waschplatz der Stadt mit Wasser versorgte. Seit dem Mittelalter bis zum XXI. Jahrhundert hatte dieser Stadtteil einen sehr schlechten Ruf - wahrscheinlich aufgrund der unheimlichen Geschichten, die sich dort in den kleinen und schlechten Wohnverhältnissen sowie in den engen Gassen abspielten.

 

 

 

 

Dieser Stadtteil wurde 2017 ganz und gar erneuert und es ist jetzt sehr angenehm, dort umherzulaufen. Es gibt dort auch einen Aufzug, in den man am Place d'Espagne einsteigen kann und der hinauf zur Rue des Cordeliers fährt, deren Brücke das Stadtviertel Hédas überragt.

 

 

 

 

Diese sehr belebte Einkaufsstraße "des Cordeliers" führt zum "Place de la Libération", wo sich auch die Kirche Saint-Jacques und das Gerichtsgebäude sowie die älteste Druckerei und das Verlagshaus der Stadt befinden.

Die neugotische Kirche Saint-Jacques wurde Mitte des XIX. Jahrhunderts dort errichtet, wo die Kapelle des Cordeliers aus dem XVII. Jahrhundert stand. Sie war zu der Zeit Teil einer umfangreichen Klosteranlage.

 

 

 

 

Das im klassischen Stil gebaute Gerichtsgebäude wurde am 3. Januar 1856 eingeweiht und es beherbergt den obersten Gerichtshof sowie das Berufungsgericht von Pau. Es steht genau gegenüber des "Place de la Libération", der sehr schön mit Bänken, Grünflächen, gut beschatteten Stellen, einer breiten Treppe und einem sehr hübschen Wasserfall angelegt ist.

 

 

 

 

Es ist bekannt, dass Henri IV. in Pau geboren wurde. Aber es gibt noch einen anderen zukünftigen König, der ebenfalls in der selben Stadt am 26. Januar 1763 geboren wurde. Es handelt sich um den Marschall Bernadotte. Er war zunächst Offizier, dann wurde er schnell zu höheren Rängen befördert und schließlich im Jahr 1818 wurde er König unter den Namen Charles XIV. von Schweden. Seine Nachfahren gehören noch immer der Dynastie der königlichen Familie an. Sein Geburtshaus aus dem XVIII. Jahrhundert wurde ihm zu Ehren zu einem Museum umgebaut und steht seit 1953 unter Denkmalschutz.

 

 

 

 

In diesem Museum kann man Bilder, Bücher, Medaillen, Dokumente, persönliche Andenken sowie das Mobiliar wie u.a. die Küche und sein Schlafzimmer anschauen, das sich neben dem Arbeitszimmer - dem Empfangssaal für Audienzen - befindet und eigentlich sein Wohnzimmer war. Es gab damals eine "Kammer-Regelung" : da der König morgens immer sehr lange schlief, empfing er seine Besucher vollständig gekleidet im Bett, nachdem er eine Tasse Kaffee getrunken hatte ! Diejenigen, die warten mussten konnten inzwischen ein Glas Wein trinken...

 

 

 

 

 

Wir kommen zurück zum Boulevard des Pyrénées, von wo aus man zum Parc Beaumont weiter gehen kann...

 

 

 

 

mit seinem Palast, der 1900 gebaut wurde und vorher als Winterpalast, Stadtcasino und Krankenhaus zu Kriegszeiten genutzt wurde. Man hatte den Bau dem Architekten Émile Bertrand anvertraut, der ihn im Neorokoko-Stil der "Belle Époque" gestaltete. Später wurde der Palast von André Labarrère renoviert, wonach dann die Einweihung am 21. Januar 2000 stattfand. Seitdem ist daraus ein Kongresszentrum geworden und dazu gibt ebenfalls ein Spielkasino.

 

 

 

 

 

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