Schloss Urtubie - Urrugne (Baskenland)
Dieses Schloss gehört zur Gemeinde Urrugne. Es wurde auf den Ruinen einer alten feudalen Burg aus dem Jahr 1341 wieder aufgebaut. Der Bau wurde zu der Zeit von Edward III. von England genehmigt – dem damaligen Herzog von Aquitanien. Das zweite Schloss und das Anwesen wurden erheblich verbessert und erweitert, nachdem Ludwig XIV. die Ländereien im Jahr 1654 zur Vizegrafschaft erhoben hatte. Die Arbeiten wurden 1743 mit einer elegant dekorierten Inneneinrichtung abgeschlossen. Könige und berühmte Leute haben sich hier aufgehalten und übernachtet. Heute steht das Schloss unter Denkmalschutz.
Hier der Eingang zum Schloss mit seinen Türmen, dessen Kuppeln spitzen Helmen ähneln.
Draußen befindet sich die Kapelle aus dem 17. Jahrhundert,
und ebenfalls der Arbeitsplatz des Kräuterkundigen des 19. Jahrhunderts. Hier war ursprünglich das Badezimmer eingerichtet, das 1912 ins Schloss verlegt wurde.
Das Anwesen verfügt über einen im Sommer sehr florierten 6 Hektar großen englischen Park, in dem man nach Belieben spazieren gehen kann.
Die Orangerie aus dem 18. Jahrhundert.
Es gab immer in den Burgen vorwiegend religiöse Menschen, die sich mit Heilpflanzen befaßten und sie somit gut kannten. Daher kamen die Einwohner von Urrugne in die Burg, um sich hier behandeln zu lassen.
Ein Großteil der Orangerie ist der deutschen Äbtissin Hildegard von Bingen aus dem 12. Jahrhundert gewidmet - der Naturforscherin und Ärztin, die heute als die erste moderne Kräuterkundlerin gilt.
Unter anderem kann man dort einen Auszug aus ihrer therapeutischen Philosophie lesen, die sie wie folgt definiert hat:
« Wir müssen nicht die Krankheit sondern die Kranken behandeln. Wie in der chinesischen und tibetischen Medizin verabreicht der Arzt jedem Patienten ein Heilmittel je nach seinem Charakter. Wie Aristoteles war Hildegarde Bingen der Ansicht, dass wir von vier Stimmungen beherrscht werden, d.h. den Primärqualitäten : warm/kalt, trocken/feucht. In der Natur sind alle Lebewesen so zusammengesetzt, aber mit einer unterschiedlichen Verteilung des Temperaments. Es geht darum, jedes Lebewesen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, um es dank der feinen Elemente, die in den Pflanzen, Bäumen, Mineralien, Tieren, Vögeln und Fischen enthalten sind, zu heilen. Der subtile Wert der Elemente verbirgt sich hinter den körperlichen Erscheinungen, die in den Schriften von Hildegard von Bingen offenbart werden.