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Deutsch-Französische Fundstücke

Saint-Jean-de-Luz (Baskenland)

7. November 2021, 11:45am

Veröffentlicht von Renate

Wenn man in der Stadt Saint-Jean-de-Luz in der Bucht von Socoa am Golf von Biskaya ankommt, ist man sofort beeindruckt von ihrem farbenfrohen Anblick, ihrer Lebendigkeit, ihren Bürgerhäusern in der Altstadt und natürlich ihrem Hafen. Saint-Jean-de-Luz liegt wie ihr Nachbar Ciboure im Departement Pyrénées-Atlantiques und ist Teil der baskischen Provinz Labourd. Ihre Ländereien werden von der Nivelle und ihren Nebenflüssen : den Bächen von Etxeberri, Isaka und Xantako bewässert.

 

 

 

 

Auch Saint-Jean-de-Luz lebt seit dem 14. Jahrhundert vom Meer, vom Walfang und und dem Fischen des Kabeljaus. Der von den Fischern ständig geleistete große Aufwand brachte ihr auch den Namen "Stadt der Korsaren" ein !

 

 

 

Heute sind rund vierzig Fischerboote ständig im Hafen von Saint-Jean-de-Luz / Ciboure stationiert. Fischerboote, Kutter, Ringwadenfischerei und Angelfischer betreiben das ganze Jahr über die traditionnelle Fischerei in der Nähe der baskischen Landesküste und im Golf von Biskaya. Seeleute sammeln auch Rotalgen, die als Nahrungs- oder Kosmetikzusatz verwendet werden.

In Socoa, in der Nähe von Saint-Jean-de-Luz, wird sogar Unterwasserwein hergestellt! In 15 m Tiefe wird der zukünftige Tafelwein bei Raumtemperatur im Rhythmus der Wellen gewogen und von erfahrenen Tauchern umschmeichelt.

 

 

 

Die Markthallen wurden 1884 eingeweiht, nachdem sie 14 Jahre lang den noch zwischen Bahnhof und dem Boulevard Victor Hugo existierenden Sumpf bekämpft hatten, sowie wegen des Aufkaufs des aufzuschüttenden unbebauten Geländes. 1925 wurden die Hallen durch den Pavillon der Fischhändler erweitert. Zusätzliche Renovierungen erfolgten in den Jahren 1992 und 1997.

 

 

 

 

Das eindrucksvollste historische Ereignis im Jahre 1660 war zweifellos die königliche Hochzeit Ludwigs XIV. mit der ältesten Tochter des spanischen Königs Philippe IV. Anna von Österreich, in der Kirche Saint-Jean-Baptiste, nachdem der Pyrenäenvertrag auf der Insel „des Faisans“ und damit die Formalisierung des Friedens zwischen Frankreich und Spanien bestätigt wurde.

Die ältesten Bestandteile dieser Kirche, wie der Glockenturm und einige Fenster mit Blick auf die Rue Gambetta, stammen aus dem 15. Jahrhundert. Das Gebäude wurde mehrmals durch zahlreiche Brände zerstört und regelmäßig durch spanische Invasionen verwüstet.

Die Kirche Saint-Jean-Baptiste wurde ab 1649 vom Architekten Louis de Milhet umgebaut. Er wollte die Fläche des Denkmals verdoppeln, indem die Nordmauer des umgebenden Friedhofs zurückgeschoben wurde. Die Arbeiten gingen 1680 zu Ende.

 

 

 

Die meist aus Holz gefertigten Galerien verleihen bestimmten Kirchen in Labourd und Navarra ihre Besonderheit. Sie umgeben den Chor und den Altar und säumen die Wände der baskischen Kirchen. Vor ihrem Bau nahmen Frauen und Männer auf jeder Seite des Mittelgangs getrennt am Gottesdienst teil. Anscheinend waren dann die Tribünen nur für Männer bestimmt !

 

 

 

Der Platz Louis XIV. ist von prächtigen Residenzen und zahlreichen Restaurants umgeben. Er ist einer der belebtesten Plätze der Stadt. Dort steht auch das "Maison Louis XIV.", das mit seiner Fassade und den Galerien einer palladianischen Villa ähnelt. Es wurde zwischen 1643 und 1649 für den Reeder Johannes de Lohobiague gebaut. Dann wurde es nach seiner Heirat im Jahre 1660 zum „Maison Louis XIV“.

 

 

 

 

Das Haus „Maison de l'Infante“ hatte Marie-Thérèse während der Zeremonien ihrer Hochzeit mit Ludwig XIV.im Juni 1660 beherbergt. Seine rosafarbene Fassade aus Backstein und Stein erinnert an einen italienischen Palast.

 

 

 

Zum Abschluss unseres Spaziergangs gehen wir durch die Rue Gambetta, die einst Bayonne mit Spanien verband. Heute kann man dort vorbei an vielen Geschäften und Boutiquen die bemerkenswerten Residenzen und kleinen angrenzenden Straßen bewundern.

 

 

 

Nach der Rue J. Bague kommen wir zu unserer Linken auf den hübschen kleinen Place du Collège.

 

 

Nach Überqueren des Platzes und wenn man dann nach links geht, steht man dem Meer gegenüber – auf den Deichen, die Napoleon III. 1854 errichten ließ, um die Stadt vor Angriffen aus dem Meer zu schützen und die verschwundenen natürlichen Verteidigungsanlagen wiederherzustellen.

 

 

 

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