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Deutsch-Französische Fundstücke

Araujuzon (Béarn)

3. September 2021, 11:54am

Veröffentlicht von Renate

Araujuzon liegt zwischen Sauveterre-de-Béarn und Navarrenx im Département Pyrenées Atlantiques.

 

 

 

Dieses hübsche Dorf wird von den Flüssen Gave d'Oloron, Lausset und dem Bach Mousquère durchquert, und drei Brücken gibt es dort über dem Fluss Lausset.

Die älteste Brücke: der aus Sandstein bestehende Pont Vieux mit seinen drei Bögen befindet sich auf dem ehemaligen königlichen Weg. Hier hatte die Kutsche von Kaiserin Eugénie wegen eines kaputten Rades Halt gemacht, worauf die Dorfbewohner ihr ohne zu zögern zur Hilfe kamen. Um ihnen zu danken, schenkte sie ihnen eine prächtige Monstranz, die zum Stolz des Dorfes wurde.

 

 

 

 

Es gibt hier noch immer Überreste von zwei Getreidemühlen und einer "mechanischen" Mühle, die im 14. Jahrhundert am Lausset gebaut wurden. Davon ist noch eine Mühle in Betrieb, um Strom zu erzeugen.

 

 

Hier ist noch ein Teil des ehemaligen Bahnhofs der Eisenbahnlinie Oloron – Sauveterre zu sehen, die ab 7. Dezember 1901 durch Araujuzon führte. Es war ein kleiner Zug mit einer aufheulenden Dampflokomotive, die 3 oder 4 Waggons erster und zweiter Klasse zog! Damals gab es keine Eile. Bei einer Geschwindigkeit von 15 bis 20 km die Stunde konnte man die poetisch schöpferische und malerische Landschaft zwischen Hügeln und Tälern bewundern. Man musste auch dem Lokführer Bescheid sagen, wenn man ein- oder aussteigen wollte. Dadurch entstanden unvermeidliche Verbindungen, die heute nur noch selten zu finden sind.

 

 

Die alte romanische Kirche St. Martin wurde im 18. Jahrhundert um eine Kapelle und 1850 um einen neuen Glockenturm erweitert.

 

 

 

 

Dieses Dorf war eine der aktivsten protestantischen Gemeinden, wodurch die Kirche nach der Proklamation des Protestantismus durch Jeanne d'Albret im Jahr 1571 zu einem Tempel wurde. Als die Kirche nach dem Edikt von Nantes wieder katholisch war, hatte die protestantische Gemeinde keine Gotteshäuser mehr. Die Bitte um den Bau eines Tempels wurde aber erst 1621 neben der Sankt-Martin-Kirche verwirklicht. Dieses Gebäude wird heute als Wohnhaus genutzt.

 

 

Früher wurde an den Ufern von Flüssen und Bächen, auf einem schrägen Stein oder einem einfachen Brett draußen in Waschhäusern mit Sodakristallen, Rindertalg und Wasser gewaschen. Das alte Waschhaus von Araujuzon, am Ende des Dorfes, wurde von einer natürlichen Quelle gespeist.

 

 

 

 Seit April 2011 darf Araujuzon am Ortseingang das Schild „Unser Dorf, Land der Zukunft“ aufstellen. Dies ist dem örtlichen Aktionsplan für das 21. Jahrhundert zu verdanken, der „die Erfüllung des Einzelnen und die nachhaltige Entwicklung der Gemeinschaft“ fortsetzt.

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Sightseeing und Filme sind miteinander verknüpft
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