Espelette (Baskenland)
Die Gemeinde Espelette befindet sich 10 km von der spanischen Grenze entfernt in der baskischen Provinz Labourd. Der Name des Dorfes stammt von den Baronen von Espeleta, denen das Gebiet mehrere Jahre gehörte. Sie hatten im Jahr 1000 die von 5 Türmen flankierte Burgfestung errichtet, um ihr Eigentum zu überwachen. Die letzte Baronin war Juliana Henriquez, die 1694 ohne Nachkommen starb und die Burg den Einwohnern von Espelette vermachte. Jetzt steht hier nur noch ein Turm und ein Teil des Geländes. Dort sind das Fremdenverkehrsbüro und das Rathaus untergebracht, auch finden hier zeitweilig Ausstellungen statt.
Das im typisch baskischen Stil gebaute Dorf Espelette ist für den Anbau seines aus Maxiko stammenden Gewürzpaprikas (auch Espelette-Pfeffer genannt) weltweit bekannt. Das Gewürz wird seit 1650 hier angebaut und ist nach dem Namen des Dorfes benannt : „Piment d’Espelette“. Man findet an jeder Straßenecke, an den Fassaden der Häuser und auf den Balkons die zum trocknen aufgefädelten Paprikagirlanden - insbesondere zum Erntefest des Gewürzes Ende Oktober.
Die Kirche St. Etienne stammt aus dem 17. Jahrhundert und befindet sich unterhalb des Dorfes. Hier führt ebenfalls einer der Jakobswege nach Santiago de Compostela vorbei. Diese Kirche ist typisch für die Provinz Labourd und ihr wie ein Donjon gestalteter Glockenturm gleicht teilweise einer Festung. Man betritt die Kirche durch ein Renaissance-Portal, und das Innere umfasst drei mit Galerien versehene Stockwerke und einen Altaraufsatz aus vergoldetem Barockholz des 18. Jahrhunderts. Die Kirche ist umgeben von einem Friedhof mit scheibenförmigen Stelen und steht seit 1925 unter Denkmalschutz.
Ein paar Schritte von der Kirche entfernt fließt der Bach Latsa, der das Flussbecken Adour der Pyrenäen-Atlantiken durchquert.