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Deutsch-Französische Fundstücke

Saint-Louis (Versailles)

28. Dezember 2015, 14:00pm

Veröffentlicht von Renate

Im elften Jahrhundert war Versailles eine mittelalterliche Burg. Jedoch bewiesen die vor kurzem entdeckten merowingischen Gräber, dass dieser Ort bereits viel früher bewohnt war. Der 1037 erschiene Name "Versailles" (bedeutet "umdrehen", "gepflügte Erde, den Boden bereiten").

 

 

Die Burg entstand um ein kleines Schloss herum im Süden des gegenwärtigen Palastes. Während der Massaker der Saint-Barthélemy wurden die Ländereien beschlagnahmt und an Albert de Gondi, einem Favoriten von Katharina von Medici, zugeteilt. Hier empfing er Heinrich von Navarra, den späteren König Henri IV. Sein Sohn, Jean-François de Gondi, Erzbischof von Paris, verkaufte dieses Anwesen später an Ludwig XIII. und führte somit hier die königliche Herrschaft ein.

 

 

 

Louis XIII hatte bereits einen Pavillon auf dem benachbarten Hügel bauen lassen, um sich hier nach belieben seiner Jagdleidenschaft hinzugeben. Es war jedoch Ludwig XIV., der diesen Pavillon vergrößern ließ, um sich hier hin und wieder aufzuhalten. Er verschönerte die Umgebung, ließ die drei große Alleen gegenüber des Schlosses anlegen und gründete eine neue Stadt.

Die im Barockstil zwischen 1743 und 1754 errichtete Kathedrale Sankt-Louis war zunächst nur die Pfarrei im Viertel von St. Louis.

Sie wurde erst nach der Revolution eine Kathedrale - nachdem man Versailles zum Zentrum einer neuen Diözese ernannt hatte.

 

 

 

Gegenüber der Kathedrale befindet sich der Gemüsegarten des Königs.

Der Gärtner und Agronom, Jean-Baptiste de la Quintinie, schuf diesen Garten für das Wohl des königlichen Hofes von Ludwig XIV. Er benutzte dazu den Aushub des Schweizersees, den Mist aus den Pferdeställen und entwickelte verschiedene Belichtungen. Er arbeitete Techniken aus, die ihm ausserhalb der Saison Ernten einbrachten. Noch heute kümmert sich die Stadt Versailles um diese Grünanlagen ohne die Umwelt zu gefährden.

 

 

 

Das Stadtviertel Sankt-Louis – früher auch „Parc- aux-Cerfs“ genannt – befindet sich in einer ruhigen und etwas geheimnisvollen Umgebung südlich von Versailles.

 

 

 

Hier gibt es die „Carrés“ Saint-Louis mit den kleinen Häusern, die einen populären urbanen Komplex des XVIII. Jahrhunderts bilden. Ein Teil der Häuser wurde abgerissen, andere wurden erhalten und stehen nunmehr unter Denkmalschutz.

 

 

 

Im Jahre 1766 wurde auf dem früheren „Kräuter-Carré“ und heutigem „Carré à la Fontaine“ ein Springbrunnen gebaut. Das Wasser wurde ihm aus der Seine zugeführt und er diente als Wasserreserve im Falle eines Brandes.

 

 

Die 1731 vom Herzog von Noailles erbaute Kaserne Croÿ war damals von der Königswache bewohnt.


Anlässlich des Umstrukturierungsplans der Armee, hat die Stadt Versailles den westlichen Teil der Kaserne von Croÿ aufgekauft und hier einen öffentlichen Raum zum Nutzen aller Einwohner eröffnen.


Seit dem 18. Mai 2015 werden in der „Rotonde“ diverse Workshops, Aktivitäten, Shows und Konzerte veranstaltet.

 

 

 

 

Entlang der Rue Royale, findet man auf der rechten Seite den Bahnhof Versailles-Château-Rive-Gauche. Er wurde im Jahre 1840 eröffnet und befindet sich ganz in der Nähe des Schlosses.

 

 

 

Dann kommen wir gleich danach zum Rathaus. Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Anwesen wurde vom Marschall von Frankreich, Bernardin Gigault Bellefonds, dann vom Ritter der Lorraine bewohnt. Ludwig XIV. erwarb es im Jahre 1680 für seinen legitimen Sohn Ludwig von Bourbon, Graf von Vermandois. Nach seinem Tod wohnte dort seine Schwester, die Prinzessin von Conti, die dort zahlreiche Festlichkeiten veranstaltete. Nach vielen Änderungen wurde das heutige Rathaus am 18. November 1900 eingeweiht.

 

 

 

Die Spielhalle „Jeu de Paume“ wurde 1684 von Nicolas Kreta auf Anordnung des Königs, Ludwig XIV., erbaut, um sich dem beliebten Sport am königlichen Hof (dem heutigen Tennis) hinzugeben. Danach war sie Schauplatz des berühmten Eids, den 461 Abgeordnete der Generalstaaten dort am 20. Juni 1789 abgelegt haben. Mit diesem Eid verpflichteten sie sich, dem Reich eine Verfassung zu geben und damit begann die franösische Revolution. Die Spielhalle wurde im Jahr 1882 in ein Museum umgewandelt.


 

 

 

Am Rande der Altstadt von Versailles - in der früheren Rue de la Surintendance - befindet sich das Verwaltungszentrum. Diese Straße trägt heute den Namen „Rue de l'Indépendance Américaine“. Hier werden die Akten amtlicher Stellen der Monarchie verwahrt.

 

 

 

Der jetzige Schweizersee wurde in den 1680er Jahren mit Hilfe der Schweizer Garde ausgegraben. Er ist 682 Meter lang und 334 Meter breit.

 

 

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